Kein Hauskauf ohne Grundstück – Warum die richtige Reihenfolge entscheidend ist

Ein eigenes Haus zu besitzen, ist für viele ein großer Traum. Doch wer sich zuerst für einen Haustyp entscheidet und erst danach nach einem Grundstück sucht, steht oft vor unerwarteten Problemen. Warum die Wahl des Grundstücks vor dem Hauskauf so wichtig ist und worauf man achten sollte, erklären wir in diesem Ratgeber.

Das Grundstück bestimmt die Möglichkeiten

Nicht jedes Haus passt auf jedes Grundstück. Die Grundstücksform, die Bebaubarkeit und die regionalen Bauvorschriften bestimmen, was überhaupt gebaut werden darf. Wer also zuerst das Haus plant und dann erst nach einem passenden Grundstück sucht, muss oft Kompromisse eingehen oder umplanen.

Wichtige Punkte:

  • Bebauungsplan prüfen: Welche Haustypen sind erlaubt?

  • Bodenbeschaffenheit klären: Ist der Baugrund tragfähig oder benötigt er zusätzliche Maßnahmen?

  • Baulasten und Leitungsrechte checken: Gibt es Einschränkungen durch Leitungen oder Wegerechte?

Kosten nicht unterschätzen

Das Grundstück macht oft einen erheblichen Teil der Baukosten aus. Zusätzliche Ausgaben wie Erschließung, Gründungskosten oder Altlastenbeseitigung können das Budget stark belasten. Wer zuerst ein Haus auswählt und erst später die Grundstückskosten mit einrechnet, riskiert finanzielle Engpässe.

Kostenfaktoren berücksichtigen:

  • Erschließungskosten (Wasser, Abwasser, Strom, Gas)

  • Bodenaufbereitung oder Abriss von Altbauten

  • Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Grundbucheintrag

Aber Vorsicht!

Es gibt genügend kritische Anbieter, die Häuser ohne dazu passendes Grundstück verkaufen. Das kann zu großen Problemen führen: Wenn das gekaufte Haus nachträglich an ein passendes Grundstück angepasst werden muss, entstehen zusätzliche Kosten. Zudem binden solche Anbieter Kunden oft vertraglich an sich. Wer später doch mit einem anderen Bauunternehmen arbeiten möchte, muss hohe Vertragsstrafen zahlen. Daher gilt: 

Worauf achten?

  • Nur mit Bauunternehmen zusammenarbeiten, die Grundstücke vermitteln oder bereits vorhandene Grundstücke nachweisen.

  • Vertragsklauseln prüfen: Gibt es eine Bindung an das Bauunternehmen?

  • Zusätzliche Kosten für Planungsänderungen kalkulieren.

Individualität statt Standardhaus

Ein Grundstück eröffnet oft Möglichkeiten für individuelle Gestaltung. Wer zuerst ein Haus aus dem Katalog wählt und dann merkt, dass es nicht optimal auf das Grundstück passt, verpasst wertvolle Chancen.

Haus nach Grundstück planen:

  • Bestehende Bäume und Geländeneigungen nutzen

  • Sonnenausrichtung beachten (z.B. Terrasse Richtung Süden)

  • Individuelle Architektur passend zum Standort

Zeitdruck vermeiden

In manchen Regionen sind Grundstücke Mangelware. Wer sich bereits auf einen bestimmten Haustyp festgelegt hat, muss oft länger suchen oder Zugeständnisse machen. Wer dagegen flexibel plant und das Haus an das Grundstück anpasst, spart sich viel Stress und Wartezeit.

Strategie:

  • Grundstück sichern

  • Bebaubarkeit prüfen

  • Hausplanung starten

Fazit: Erst Grundstück, dann Haus!

Der Grundsatz „Kein Hauskauf ohne Grundstück“ ist essenziell für eine erfolgreiche Bauplanung. Wer zuerst das passende Grundstück findet und danach das Haus plant, vermeidet viele Probleme und kann seine Wohnträume besser verwirklichen.

Merke: Das Grundstück gibt den Rahmen vor – erst danach folgt das Haus!